Montag, 31. Oktober 2022

Kungsleden 2021 - Tag 3 Alesjaure nach Tjäktjastugan?

 Eine kalte Nacht liegt zurück. Auch der Wind hat zugenommen und lässt unseren schönen Platz nun deutlich ungemütlicher wirken. Nach dem üblichen Müsli und Kaffee Frühstück packen wir gemeinsam die Zelte zusammen und machen uns auf den Weg zur 15 km entfernten Fjällstation von Tjäktjastugan.

 Dunkle Wolken stehen am Himmel und es windet. Was sich gestern bereits angekündigt hat, setzt sich fort: Michael und Uschi sind das schnellere Gespann. Da man in seinem Tempo laufen soll, ziehen die beiden uns etwas davon und Urs und ich bilden ein langsameres Team.

 
 
 
Wilde Gewässer und Brücken. Immer wieder spannend - und eine gute Gelegenheit, die Voräte aufzufüllen.

 
 
Verschnaufpausen sind wichtig. Besonders bei dem Wind :) 
Die Fjällstation liegt auf der anderen Seite eines Flusses. Das Gelände ist flach und steinig. Keine Chance für einen Zeltplatz. Es hat sich Regen in den Wind gemischt und es ist allgemein eher ungemütlich. Michael und Uschi erblicken uns von der Seite der Fjällstation und laufen uns entgegen, damit wir den unnötigen Weg gar nicht erst gehen. Nach kurzer Beratung entschließen wir uns, wenn auch etwas erschöpft noch weiter zu gehen, bis wir einen möglichen Platz finden. Da Urs und ich noch keine Pause hatten, nehmen wir uns ein paar Minuten in denen die anderen beiden schon vorausgehen.
 

Was wir dabei allerdings vergessen haben: Wir müssen jetzt auch noch über die höchste Stelle des Weges über den Tjäkjaspass auf etwa 1150 m ü.NN. Es wird kalt ohne Handschuhe und eine richtige Mütze.

 
 

An und durch Schnee geht es auf den Pass. Wir entdecken ein längst notwendiges Klohäusschen und eine Wanderhütte, in der wir uns Aufwärmen und schoneinmal ein Abendessen einnehmen wollen. Außerdem erwarten wir Michael und Uschi in der Hütte.

 
Pustekuchen. Die Beiden sind tatsächlich an der Hütte vorbei noch ins Tal gelaufen. Nunja, es wird getan was getan werden muss, außerdem essen wir eine orientalische Fertiglinsensuppe und unterhalten uns mit anderen Leuten. Ein Ultramarathonläufer, der hier die komplette erste Strecke am Stück ohne Gepäck läuft und sich gerade ein notwendiges Abendessen reinschiebt und etwas ausruht. Wir treffen die Schweden vom ersten Abend wieder, die hier aber auch nach kurzer Pause weiterlaufen. Wir bitten sie Uschi und Michael Bescheid zu geben, falls sie sich begegnen, dass wir auch demnächst aufbrechen wollen. Ansonsten ist hier zuletzt noch eine Gruppe aus Hessen, die auch etwas kaputt ist. Gestärkt und motiviert treten Urs und ich den Abstieg an. Nach einem Kilometer entdecken wir ein sehr bekanntes Zelt und bauen kurzdarauf unser Zelt daneben. Der Regen hat mittlerweile aufgehört.
 

Zeltplatz mit Aussicht! Und auf einem Schneefeld entdecken wir eine große Rentierherde! Wir versuchen etwas näher heran zu kommen, aber tatsächlich sind die Tiere sehr weit weg.

 
 
 Erschöpft geht es dann doch erstmal schlafen.

Die schöne Aussicht auf die nächste Etappe. Hier der übliche Pfeil auf unseren Schlafplatz:


Koordinaten: 68°00'45.5"N 18°14'32.9"E

Kungsleden 2021 - Tag 2 Bei Abiskojaure nach Alesjaure

 Der Morgen beginnt gegen 9 Uhr mit einem Frühstück im Zelt, wieder die Mücken, die wir in unserem Vorzelt gut fernhalten können. 

 


An der gestrigen "Badestelle" erfrischen wir uns, füllen unsere Wasservorräte und steigen, nach der Flussüberquerrung mittels Brücke ein ziemliches Stück den Berg hinauf. Hier ist es etwas frischer, windiger und die Mücken sind ziemlich weg :)

 
Immer schön den Berg hinauf. Schritt für Schritt.

Der Blick zurück, an dem See im Hintergrund sind wir gestern noch entlang gelaufen.





Herliche Wasserfarben hier oben. Das Wasser ist aber zu weit weg vom Weg und vermutlich auch viel zu kalt :)

 Rund 18-20 Kilometer dauert die heutige Etappe. Zuletzt wirklich anstrengend. Wir haben uns noch nicht an das Gewicht gewöhnt und die Rucksäcke sitzen noch nicht richtig. Im obrigen Bild sieht man die Fjällstation Alesjaure. Auch hier gilt die übliche Übernachtstungsregel. Also gehen wir noch ein bisschen den Kungsleden weiter und finden eine herrliche Schlafstette mit direktem Zugang zum Wasser. Hier waschen wir uns erstmal und ein paar Klamotten, immerhin scheint die Sonne!
 

Zum Abendessen gibt es heute Green Curry Yum Yums. Nach der Etappe wirklich nicht der Kalorienhit, aber es schmeckt uns und wir sind trotzdem satt.

Erschöpft geht es heute etwas früher ins Bett. Die Sonne ist zu letzt dann doch noch hinter ein paar Wolken verschwunden.

Auch hier wieder der Link zur genauen Schlafplatzposition :)


Koordinaten: 68°08'00.6"N 18°26'59.9"E

Kungsleden 2021 - Tag 1 Abisko Tourist nach Abiskojaure und etwas mehr

 Unsere erste Etappe bringt uns von der Bahnstation durch mückengeplacktes, aber wunderschönes Land an einem Fluss entlang. Die Etappe sollte etwa 14 Kilometer lang sein.

 
Mückengeplackt ist keine Untertreibung. Schon nach wenigen Minuten bemerken wir die Schwärme, die uns trotz Antimückenspray als Festmahl betrachten. Gefühlt hunderte Mückenstiche breiten sich abends auf meinen Schultern und Armen aus. Das einzuge gute Mittel ist eine Hardschelljacke und das Mückennetz. Selbst durch das lange Merinooberteil hindurch stechen die Mistviecher.

Über solche lange Seilbrücken machen wir uns auf den Weg zur 14 Kilometer entfernten Fjällstation Abiskojaure.
Wir treffen unterwegs ein schwedisches Pärchen, dass etwas schneller unterwegs ist als wir. Die schweren Rucksäcke machen aber ihnen auch sehr zu schaffen. An der Fjällstation angekommen beraten wir uns, wo wir denn unser Zelt aufschlagen könnten. Nach einer kurzen Verschnaufpause werden wir von der Hüttenmutti angesprochen, dass wir gerne bleiben könnten, dass dann aber 350 SEK kosten würde. Da wir bereits 22 Uhr haben und wir nicht sonderlich Lust haben, für den Zeltplatz (und die Benutzung der Einrichtung) so viel Geld auszugeben, fragen wir sie, wo wir denn noch unser Zelt aufschlagen könnten. Von Abisko an ist nämlich der erste Nationalpark und dort darf man das nicht. Gut eine Stunde Marsch weiter auf dem Weg empfiehlt sie uns, wäre der Nationalpark zu Ende und man könne dort Schlafen. Tatsächlich gäbe es wohl dort sogar ein Klohäuschen. 

Also werden die Rucksäcke wieder aufgesetzt und wir machen uns auf den Weg.

Eine Stunde später, man merkt uns den Hunger und die Erschöpfung an, finden wir endlich einen Platz in der Nähe des Flusses, unweit von der Stelle, die uns empfohlen wurde. Heute Abend gibt es Spicy CHicken Curry Ramen. Heiß, scharf und lecker. Gute Wahl!
Nach dem Essen legen sich Michael und Uschi hin, während Urs und ich entschließen noch einmal zum Fluss zu gehen und uns und die Kochsachen abzuwaschen. Das Wasser ist sehr kalt, aber erfrischend. Das Panorama ist etwa gegen 1 Uhr morgens aufgenommen worden, kurz bevor wir uns auch endlich schlafen gelegt haben. 

Falls einmal jemand über den Blog stolpert und sich fragt wo ungefähr unser Zeltplatz war kommt hier eine Karte mit der Position :) 

Koordinaten: 68°15'59.1"N 18°34'42.8"E