Mittwoch, 2. November 2022

Kungsleden 2021 - Tag 11 Parte nach Kvikkjokk

 Die letzte Etappe unserer Wanderung startet heute spät. Wir stehen recht spät auf und verbringen den Morgen ersteinmal bei uns im Zelt mit Frühstück und Karten spielen. Es regnet nämlich. Erst gegen Mittags brechen wir das Lager ab und machen uns nach Kvikkjokk auf - Gute 17 km von hier an.

 

Der Weg führt uns fast ausschließlich durch Wälder und an windigen Seen am und durch den Sarek Nationalpark.


 

Die Fjällstation begrüßt uns mit einem Tor zum Kungsleden. Hier haben wir eigentlich den Plan in der Station zu übernachten und auch ein Abendessen zu uns zu nehmen. Sie ähnlich gut ausgebaut wie in Saltaluokta, wenn auch etwas kleiner. Leider ist sie ausgebucht und auch zum Essen können wir uns nicht mehr anmelden. Wir entschließen uns trotzdem hier das Ende der Wanderung zu feiern.

Wir erfahren, dass hier morgen um 9 Uhr der nächste Bus nach Jokkmokk fährt von wo aus wir mit einem weiteren Bus nach Boden kommen können. Hier fährt wieder ein Zug nach Süden. Nach kurzer Beratung sind die Tickets nach Umea gebucht, hier wollen wir für zwei Nächte in ein Hotel und anschließend nach Uppsala, bevor es wieder nach Stockholm gehen soll.


Nachdem alle Buchungen erledigt und die Biere leer sind, geht es zurück auf den Kungsleden, damit wir unweit der Fjällstation die Zelte ein letztes mal aufbauen können. Heute Abend gibt es Chicken Ramen und Kartoffelsuppe. Draußen sind die Mücken wieder einmal zahlreich und nervig.

Unsere Zähne putzen wir heute wohl an einem der malerischten Flüsse des Weges. Das macht Lust auf mehr vom Sarek, andererseits sind hier die tollen Ausblicke auf die weite Landschaft wohl nicht mehr so zahlreich und spannend.



Hier noch unser letzter Lagerplatz:


Koordinaten: 66°57'18.4"N 17°43'11.7"E

Kungsleden 2021 - Tag 10 Aktse nach Parte

 Nach dem Wecker sind wir eine Dreiviertelstunde später auf dem Weg bergab. Etwa eine halbe Stunde brauchen wir zur Fjällstation, in der wir uns ein paar letzte Snacks für die letzten 40 km besorgen. Der Hüttenopa begrüßt und mit den Worten "Welcome to Paradise" :)



Unser Boot wird hier ebenfalls von einer Sami gefahren. Der Anleger ist nochmal eine gute halbe Stunde entfernt. Auf dem Weg dorthin können wir nochmal auf den Skierfe blicken.
Die Überfahrt kostet uns 200 SEK. Wegen des Wellengangs werden unsere Rucksäcke etwas nass. Als erste von mehreren Fahrten sind wir froh, dass wir bereits auf der anderen Seite und in einer Schutzhütte am frühstücken sind. Die Sami bittet uns noch, allen denen wir begegnen mitzuteilen, dass es wegen des starken Windes heute Abend vermutlich nach 17 Uhr sein wird, wenn die Tour wieder fährt. Der weitere Weg führt uns dann durch windige Wäldchen und über ein Hochplateau. Landschaftlich ist es wieder deutlich spannender.



Auf der anderen Seite des Plateaus geht es wieder in ein Wäldchen. Weniger hundert Meter vor der Fjällstation Parte stellen wir unser Zelt auf und waschen uns in einem nahegelegenden Bach, der hier einen Weiher bildet.




 Nasse Klamotten können wir heute endlich mal auf eine Wäscheleine hängen. So viele Bäume hatten wir bisher nicht :-) Zum Abendessen gibt es eine Pho-Mischung (die leider nicht so gut ist) und einen Spicy Ramen, um die vom waschen kalten Körper wieder aufzuwärmen. Die heutige Etappe waren etwas über 23 km und damit die längste Tagesetappe. 

Auch hier wieder unser Zeltplatz:


 Koordinaten: 67°02'40.6"N 17°56'54.3"E

 

 

 

Kungsleden 2021 - Tag 9 Sitojaure bis kurz vor Aktse - mit Tagesausflug zum Skierfe

 Kalt und windig beginnt der Tag. Wir frühstücken im Vorzelt, und zum Wasser sparen nur Brot mit Trockenfrüchten. Die Wanderung beginnt erstmal mit einem weiteren Anstieg auf ein recht unspannendes Hochplateau.

Die 5 km hier oben durchlaufen wir in etwa zwei Stunden bis wir zu unserem heutigen Rastplatz kommen. Wir erfahren unterwegs, dass man das Boot in Aktse um 9 bzw. 17 Uhr nehmen kann. Wieder auf Tipp des Reiseführers machen wir heute einen Tagesausflug zum Skierfe, ohne schweres Gepäck.




Hier sieht man den Skierfe mit seiner steilabfallenden Wand schon einmal.

Nach wenigen hundert Metern finden wir eine kleine Quelle, an der wir unsere Flaschen mithilfe einer kleinen Flasche auffüllen.

Der Weg auf den Skierfe ist steil und steinig. Rund 1200 m ist er hoch. Über hunderte Meter hinweg geht es nur noch von Fells zu Fells. Uschi und Michael überholen Urs und mich. Ohne Handschuhe und ordentliche Mützen ist es hier oben wegen des Windes und leichten Nieselregens sehr unangenehm. Je höher wir kommen, desto schlimmer wird es. Tatsächlich brechen wir beide den Aufstieg, als Michael und Uschi uns entgegenkommen. Ein paar Bilder vom Ausblick hier oben haben die beiden trotzdem gemacht :)

Heute Abend gibt es wieder einen Spicy Curry Ramen und dazu noch ein paar Yum Yums. 

Hier oben gibt es tatsächlich Empfang! Morgen wollen wir auf jeden Fall das Boot erreichen, deshalb geht es heute sehr früh schlafen. Der Wecker klingelt um 6:30 Uhr. Hier ist noch ungefähr die Stelle, auf der wir unsere Zelte aufgestellt haben.


Koordinaten: 67°09'18.4"N 18°18'51.4"E

Dienstag, 1. November 2022

Kungsleden 2021 - Tag 8 Saltoulokta über die Baumlinie des anderen Sitojaure-Ufers

 Der heutige Morgen beginnt ziemlich entspannt. Ausnahmsweise packen wir noch vor dem Frühstück das Zelt zusammen. Der Weg beginnt erstmal mit einem Anstieg durch ein Birkenwäldchen.

 

 

 Nach dem Wald geht es über die bereits bekannten Holzplanken recht ereignislos zur nächsten Motorbootfahrt. Wir laufen von der schönen Aussicht weg, daher ist es notwendig sich öftermal umzudrehen und die Aussicht zu genießen.

 

 Unterwegs lernen wir eine Schwedin mit ihrem Sohn kennen. Sie waren heute Nacht bei ihrem Bruder, der die kommende Fjällstation hütet. Wir bekommen auch einen Tipp für unseren nächsten Rastplatz auf der anderen Seite des Sees. Sie meinte er wäre recht mückenfrei!

 An der nächsten Fjällstation gehen wir zum Motorbootanleger, der hier von einer Samin betrieben wird (come sami-lady, come come sami-lady!). Laut Aushang haben wir noch einige Zeit und die Möglichkeit angeboten, hier noch ein paar Sachen (z.B. Rentierspeck) zu erstehen. Leider hat die Dame es sehr eilig bzw. wollte nicht nochmal in ihre Bude, um uns die Waren anzubieten. Die Überfahrt kostet hier 300 SEK und ist recht abenteuerlich. Tatsächlich gibt es in diesem See einige Untiefen und man muss schon wissen, welche Route man nehmen kann.


Beim Bootsanleger füllen wir nocheinmal alle Wasserflaschen auf. Für die nächste Etappe müssen wir Wasser sparen, da auf dem kommenden Plateau tatsächlich kein Bach vorhanden ist. Wir steigen das andere Ufer des Sitojaure hinauf und finden den Platz, den uns die Schwedin veraten hat.

 

Ein wirklich schöner Platz! Zum Abendessen gibt es nochmal die Bulgurmischung, da diese insgesamt am wenigsten Wasser verbraucht. Das Wetter ist gut, aber etwas windig und damit zu kalt, um länger draußen zu sitzen. Vor dem Zähneputzen spendiert Uschi eine Runde Rittersport und wir steuern Vollkornkekse bei. Dank der vielen Sonne können wir die meisten Akkus wieder voll laden. 

Die heutige Etappe waren etwa 23 km und hier ist unser Zeltplatz:

Koordinaten: 67°11'09.1"N 18°22'59.6"E

Kungsleden 2021 - Tag 7 Teusajaure über Vakkotavare nach Saltoluokta

 Heute wird ein motorisierter Tag! Nach einem gemütlichen Frühstück in der Hütte können wir unsere trockene Wäsche inpacken. Der Hüttenwart fährt uns heute als zweite Gruppe über den See. Insgesamt scheint es ein sehr cooler Dude zu sein.


 Auf der anderen Seite erwartet uns ein ganzschöner Anstieg. Knapp 450 Höhenmeter müssen wir zu unser heutigen Bergetappe erklimmen und wir haben ein Date mit einem Bus in Vakkotavare.

 

Das Hochplateau läuft sich sehr gut. Auch vom Tempo sind wir inzwischen aufeinander abgestimmt.


Bevor wir nach Vakkotavare hinabsteigen gibt es noch eine Verschnaufpause, bis hierhin waren es ca. 16 km und weitere 450 Höhenmeter warten auf unseren Abstieg zur Fjällstation. Hier kommen wir eine halbe Stunde vor der Busabfahrt um 14:35 Uhr an und damit am Ende des "offizielen" zweiten Abschnitts an. Mit dem Bus fahren wir ein ganzes Stück und werden zwischenzeitlich für 20 Minuten an einer Parkstation umsteigen. Wir nutzen die Pause und trinken ein Bierchen auf einer Bank :)

Der Bus führt uns zur zweiten Bootsfahrt des heutigen Tages nach Saltoluokta. Weitere 200 SEK werdne hier für die Überfahrt zur größten und bewirteten Fjällstation genommen. Dies ist wohl einer der großen Stationen, die von vielen Schweden angefahren werden.



Ein richtiges Fährboot und nicht bloß ein Motorboot erwarten uns.Anschließend suchen wir uns erstmal einen Zeltplatz außerhalb des Fjällgeländes.

Nachdem wir das Zelt aufgestellt haben, buchen wir uns ein Abendessen mit Nachtisch in der Station. Dieses wird hier frisch und mit lokalen Zutaten zubereitet. Den Tipp haben wir aus unseren Wanderguides bekommen. Bis zum Abendessen um 19:30 Uhr schauen wir uns das nahegelegene Samendorf inkl. der dazugehörigen Kirche an.


Willkommen in Hobbingen, am I right? Wirklich spannend dieses Dorf. Aber auch etwas Entspannung muss sein...



Zum Abendessen gibt es frisch geräucherten Fisch, der von den Nachbern hier gefischt und verarbeitet wurde. Dazu eine Reihe von Beilagen. Das vegetarische Hauptgericht sind sehr leckere Röllchen aus Obergine mit Pfifferlingen. Wir bestellen uns eine Weinbegleitung bestehend aus einem französischen Chardonnay und einem chilenischen Gewürztraminer dazu. Mein persönliches Highlight ist eine süßliche, Holondaise. Auf Nachfragen berichtete die Kellnerin, dass hier Cloudberries (bzw. Moltebeere), Majonaise, Zitrone, Salz und etwas Creme Fraiche darin sei. Das Dessert war eine sehr leckere Panna Cotta mit Fruchtzucker-Decke. Zum Dessert gibt es Kaffee und eine typische Kaffeerede von unserem Kellner. Das ist eine schwedische Tradition. Wir lernen, dass heute hier ein Probefeueralarm gab. 1915 ist die ursprüngliche Fjällstation bei einem Feuer abgebrannt, seither wird das Thema Feuer löschen sehr ernstgenommen und jeder Mitarbeiter lernt hier das Feuerlöschen.

Wir zahlen ca. 600 SEK für das Essen, dass es aber all in all absolut wert war, zumal wir mit vollem Bauch auch besser schlafen werden. Selbstverständlich gibt es in so einer Touri-Fjällstation WiFi und Steckdosen und so konnten wir ein paar Nachrichten nach Hause schicken. Gegen 21:30 Uhr steigen wir heute etwas später als die letzten Tage in unsere betten.

Auch hier wieder der Ping zum Zelt:


Koordinaten: 67°23'30.3"N 18°31'03.4"E