Freitag, 31. Oktober 2014

Arbeiten, Freizeit, Wohnen und Verpflegen

Ich berichte ja sonst immer viel von meinen Ausflügen, vielleicht ist es einmal an der Zeit, meinen Alltag so zu beschreiben. Ein bisschen was zu berichten gibt es schon. Wirklich interessante und tolle Bilder eher weniger. Da muss ich den geneigten Bildergucker leider auf future Blogposts vertrösten.

Wie sieht also mein Tag aus? Meist gehe ich gegen halb 8 aus dem Haus und habe dann eine knappe Stunde Weg zur Arbeit. So ca. 10 Minuten zur nächsten MRT Station, etwa eine 30-40 Minuten mit der Bahn und dann nochmal ca. 10 Minuten zum Büro. Inzwischen kenne ich schon die kürzesten Wege, die werden auf Google Maps nämlich nicht angezeigt. Ich könnte vermutlich auch einen Bus nehmen, aber das dauert soweit ich weiß länger. Auf den Bus kann man sich auch nicht einstellen. Der fährt zwar alle 15 Minuten, aber wenn es dann doch mal 20 Minuten sind, dann steht man halt da. Also Laufen und Bahn als schnellere Variante.

Die meisten Singapurer laufen übrigens nur, wenn sie es unbedingt müssen und sind deshalb immer ziemlich erstaunt, wenn ich sage, dass ich den Kilometer (oder wie weit das von der MRT Station ist) schnell gelaufen bin und meinen, dass es da doch auch einen Bus gäbe. Für so kurze Distanzen nehme ich höchstens den Bus, wenn ich einen Gesprächspartner habe (also wenn, dann nach der Arbeit).
Der Eingang zum Büro.
Um 8:30 Uhr fange ich mit dem Arbeiten an bzw. ich bin im Büro. Die "Kernarbeitszeit" ist hier 8:30 Uhr bis 17:15 Uhr. Sicherlich könnte ich auch früher oder später kommen, aber so passt das eigentlich ganz gut für mich. Mittags gehen wir immer zu einem der Food Courts in der Nähe vom Büro. Das Essen ist okay bis gut, allerdings auch ein bisschen teurer, wie bei mir "zu Hause" in der Nähe oder allgemein üblich. So ca. 5 SGD muss man hier rechnen. Der Arbeitstag endet dann gegen 17:30 Uhr. So ist es zumindest jetzt gerade, wenn ich mal eine andere Aufgabe habe und/oder nicht im Büro bin, kann sich das mit Sicherheit auch mal ändern. So früh wie in Deutschland mit dem Arbeiten anzufangen ergibt aber zumindest vom jetzigen Standpunkt keinen Sinn.

Etwa eine Stunde später bin ich dann wieder zu Hause. Freizeit ist dann natürlich nicht mehr so viel da. Ich habe mir angewöhnt bzw. bin noch dabei mir das anzugewöhnen, noch eine halbe Stunde, Stunde laufen zu gehen (ja, trotz 30 °C und 70% Luftfeuchte, solang es nicht regnet, passt das ;-)), einfach weil die Gegend um die Marina Bay schön ist, ich so etwas zu tun habe und sich letzten Endes natürlich auch damit sich das Duschen am Abend wenigstens lohnt ;-) Zu der Zeit fängt es meist schon an dunkel zu werden, viel unterwegs und Fotos machen ist dann natürlich auch nicht mehr drinne - vor allem, wenn man erstmal eine halbe bis dreiviertel Stunde brauch, um irgendwo weiter weg hinzukommen. Ich muss mich aber auch noch ein bisschen an alles gewöhnen, dann wird das sicherlich anders.
Diese Woche habe ich mir eine gebrauchte Gitarre besorgt. Leider hab ich erst später gesehen, dass sie wohl doch ein bisschen Bedürftiger ist, als sie zunächst schien. Dem Ingenieur ist nichts zu schwör, also wurde die Gitarre mit neuen Saiten versehen und entsprechende Stellen ausgebessert. Jetzt habe ich also eine klassische Gitarre und das ganze für umgerechnet unter 30 € :)
Die neue, alte Klassikgitarre
Wohnen und Verpflegen. Joa, ich hab ja schon ein paar Fotos von meinem Zimmer gepostet. Die Aussicht ist top, die Wohnung ist okay. Es gibt eigentlich alles was man braucht. Gekocht habe ich aber noch nicht hier. Das ist aber irgendwie auch (noch) nicht nötig, Essen beim Hawker/food court ist gut und günstig. Bei den Lebensmittelpreisen, vor allem wenn man ein bisschen auf Qualität achtet,  kommt man mit Selbstkochen immer schlechter weg. Zumindest ist das meine derzeitige Sicht.
Seven/Eleven Stores gibt es fast überall, so auch unter dem Appartmenthaus. Das sind kleine Lebensmittel... naja eher Snackläden, bei denen man auch z.B. Tütennudeln bekommen könnte (aber muss das sein? Dann zahle ich lieber 1-2 Euro mehr für was Anständiges ;-)). Ansonsten habe ich einen ziemlich großen Lebensmittelladen in der Suntec City Mall entdeckt (das ist der Komplex, den man von meinem Zimmer aus sieht). Der Laden erinnert an die Hypermachés aus Frankreich. Riesige und hohe Regale, große Auswahl und einigermaßen günstige Preise. Sogar Éclairs könnte man dort kaufen ;-) Das ist so meine erste Adresse, wenn ich was einkaufen muss.
Weil ich nicht selbst koche, beschränkt sich mein Einkauf aber meist auf irgendwelchen Joghurt, Cornflakes, Milch und Säfte. Ähnlich aufregend ist somit mein Frühstück. Abends hole ich mir meist irgendwas kleines unterwegs.

Mit meinen Mitbewohnern komme ich ganz gut zurecht, ich glaube, ich habe inzwischen alle kennen gelernt, wenn auch immer nur kurz. Viel bekomme ich nicht von ihnen mit, aber ich bin ja auch kaum zu Hause. Ähnlich geht es denen ;-) Ein Franzose, Ryan, der hier studiert, ich habe aber vergessen was. Orion, ein Philippine, der zumindest ab und zu als Stand-Up Comedian auftritt und Jessy, die, puh, keine Ahnung woher kommt und was macht. Die habe ich bisher nur zwei mal auf dem Sprung getroffen ;-) Sie reist wohl viel.

Zum Zimmer nochmal. Es gibt eine Klimaanlage und die ist auch ziemlich nötig. Allerdings ist die auch ziemlich laut und obwohl (oder gerade weil?) ich im obersten Stock wohne, ist der Straßenlärm schon alleine ziemlich laut. Zum Schlafen schalte ich die AC dann aus, damit ich eben nur noch den Straßenlärm beim Einschlafen habe. Daran muss ich mich auch erst noch gewöhnen.
Das Panorama von meinem Zimmer aus. Mit dem Nexus aufgenommen übrigens.
Die Winterzeit hat ja bereits letztes Wochenende in Deutschland angefangen. Da tut sich bei mir natürlich nichts. Nur sind jetzt gerade +7h Zeitverschiebung zu Deutschland, statt bisher 6h. Dadurch wird natürlich so was wie Skypen noch schwieriger, als ohnehin schon. Freddy sitzt gerade in San Francisco bzw. Berkely. Zu ihm sind es von mir aus +15h. Wenn ich zur Arbeit gehe, dann hat er gerade Feierabend, könnte man sagen.  Wenn ich schon Freitag und Wochenende habe, dann dauert das bei ihm noch ein ganz schönes Stück bis dahin. Ist schon ein bisschen witzig. Hier berichtet er übrigens von seiner Zeit und ganz viel Technik.

So viel erst einmal zur Lage der Nation ;-) Wenn sich hier etwas neues entwickelt, werde ich mal wieder einen längeren Statusbericht verfassen. Ist für mich später ja auch mal interessant, wenn ich mir das hier alles als Erinnerung durchlese.

1 Kommentar:

  1. Und ich dachte schon Eclairs gibt es nur bei mir hier...pah, die können sicher nicht so viel wie die hier!

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